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DFG-Förderung für FAU-Forschungsgruppe

DFG-Förderung für FAU-Forschungsgruppe

FAU-Wissenschaftler untersuchen die Grundlagen der rheumatoiden Arthritis

Rheumatoide Arthritis (RA) zählt zu den häufigsten chronisch-entzündlichen Autoimmunerkrankungen und betrifft circa ein Prozent der Menschen weltweit. Wie bei anderen Autoimmunerkrankungen richtet sich hierbei das Immunsystem der Betroffenen fälschlicherweise gegen den eigenen Körper und greift Knochen und Gelenke an. Trotz großer Fortschritte in der Therapie ist bis heute keine vollständige Heilung möglich. Eine Forschergruppe am Universitätsklinikum Erlangen und an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) möchte nun die Frühphase der RA genauer untersuchen und verstehen lernen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert dieses Vorhaben der Erlanger Forscher zukünftig im Rahmen einer DFG-Forschungsgruppe.

Ursachen erforschen

Warum bei RA-Patienten eine gegen den Bewegungsapparat gerichtete Autoimmunreaktion entsteht und bei Betroffenen zu schmerzhaften Gelenkentzündungen führt, möchte die Forschungsgruppe "Pathways triggering Autoimmunity and Defining Onset of early Reumatoid Arthritis" (FOR2886 PANDORA) eingehender untersuchen. Die Forscher um deren Sprecher Prof. Dr. Gerhard Krönke und Dr. Mario Zaiss von der Medizinischen Klinik 3 - Rheumatologie und Immunologie (Direktor: Prof. Dr. med. univ. Georg Schett) des Uni-Klinikums Erlangen möchten die Ursachen der Krankheit besser verstehen, um neue therapeutische Angriffspunkte für Patienten zu identifizieren. Eine zentrale Frage hierbei ist auch der modulierende Einfluss der natürlichen Bakterienflora sowie verschiedener äußerer Faktoren wie beispielsweise Ernährung, Alkohol und Salzkonsum auf unser Immunsystem beziehungsweise die Entstehung dieser Autoimmunerkrankung.

Heilungsmöglichkeiten suchen

Die Krankheit und ihre Zusammenhänge auf kleinster, also molekularer und zellulärer Ebene zu verstehen, soll nicht nur neue effektivere und individuellere Therapiestrategien ermöglichen, sondern erstmals die Möglichkeit zur Heilung in greifbare Nähe rücken lassen. "Im Rahmen von PANDORA haben wir eine Studie geplant", erklärt Prof. Krönke, "bei der wir durch die kombinierte Verabreichung mehrerer therapeutischer Eiweiße, sogenannter Biologika, das gegen den eigenen Körper gerichtete Immunsystem der Betroffenen neu programmieren wollen, um zukünftig Chancen auf einen nachhaltigeren Therapieerfolg zu ermöglichen".

Die geplante Förderdauer von PANDORA durch die DFG beträgt zweimal drei Jahre. Mit vorerst vier Millionen Euro für drei Jahre werden hierbei insgesamt zehn Teilprojekte an der FAU und am Universitätsklinikum Erlangen gefördert.

Quelle: uni | mediendienst | forschung Nr. 110/2018 vom 17. Dezember 2018

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Gerhard Krönke
Telefon: 09131 85-43012
E-Mail: gerhard.kroenke(at)uk-erlangen.de