Adaptive Immunität
Entschlüsselung der zellulären Prozesse der veränderten T-Zell-Immunität Erkrankungen
Die adaptive Immunität ermöglicht die Erkennung und Beseitigung von Krankheitserregern durch die Aktivierung von Lymphozyten, einschließlich T-Zellen. Ein Schwerpunkt unserer Forschungsgruppe ist es, ein detailliertes Verständnis der Fehlfunktionen von T-Zellen bei Infektionen, Autoimmunerkrankungen und Krebs zu erlangen. Unser langfristiges Ziel ist es, die Entwicklung von therapeutischen Strategien, welche eine funktionelle Erholung des Immunsystems bei behandelten Erkrankungen fördern, auszubauen.
Entschlüsselung der Dysfunktion von T-Zellen und der impfstoffinduzierten Immunität im Krankheitsgeschehen
Eine HIV-Infektion verursacht tiefgreifende und oft irreversible Veränderungen des angeborenen und adaptiven Immunsystems. Trotz der vollständigen Unterdrückung des Virus durch die antiretrovirale Therapie (ART) besteht bei behandelten HIV-Patienten weiterhin eine erhöhte Immunaktivierung und Entzündung. Unter Verwendung von impfstoffinduzierter Immunität als Untersuchungsplattform erforschen wir die funktionelle Erholung der T-Zell-Immunität bei Menschen mit HIV unter ART und wie diese durch anhaltende Entzündungen beeinflusst wird. Neben unseren Arbeiten zur HIV-Infektion werden derzeit parallel Ansätze auf dem Gebiet der Hämato-Onkologie erforscht. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. med. Fabian Müller (Medizinische Fakultät 5 - UK Erlangen) untersuchen wir die impfstoffinduzierte T-Zell-Immunität bei hämatologischen Krebserkrankungen.
Nutzung von Entzündungsmechanismen zur Wiederherstellung der T-Zell-Funktion
Eine veränderte T-Zell-Differenzierung, die durch chronische Entzündungen hervorgerufen wird, schränkt die T-Zell-Funktion bei behandelten HIV-Patienten ein und stellt somit ein großes Hindernis für Heilungsstrategien dar. Daher untersuchen wir zelluläre Signalwege und medikamentöse Strategien zur Verbesserung der T-Zell-Funktion bei Menschen mit HIV. Insbesondere untersuchen wir die Vorteile einer gezielten Beeinflussung von Entzündungs- und Erschöpfungsmechanismen zur Verbesserung der antigenspezifischen T-Zell-Reaktionen bei Menschen mit HIV.
Immunität und Impfstoffreaktionen bei HIV-exponierten, nicht infizierten Säuglingen
Eine wachsende Zahl von Neugeborenen sind in utero HIV exponiert. Obwohl sie nicht infiziert sind, haben diese HIV-exponierten, nicht-infizierten (HEU) Säuglinge ein höheres Risiko für schwere Infektionen und infektionsbedingte Krankenhausaufenthalte als HIV-unexponierte, nicht-infizierte (HUU) Säuglinge. In diesem von der DFG geförderten Kooperationsprojekt mit Kamerun führen wir eine umfassende Analyse durch, die die Frequenz häufiger Infektionen im Kindesalter, das Entzündungsprofil und die Impf-induzierten Antikörper- und T-Zell-Reaktionen bei HEU-Kindern im Vergleich zu HUU-Kindern berücksichtigt. Unser Projekt zielt darauf ab, die Faktoren zu entschlüsseln, die zu einer gestörten Immunität bei HEU-Kindern beitragen.
T-Zell-Immunität und Therapie von Autoimmunität
Derzeit wird eine Vielzahl von Medikamenten routinemäßig zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen eingesetzt. Im Rahmen des vorgeschlagenen Projekts sollen die Auswirkungen gängiger medikamentöser Therapien auf die T-Zell-Immunität bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes und systemischer Sklerose untersucht werden. Unser Hauptziel ist es, die therapiespezifischen Auswirkungen auf die T-Zell-Differenzierung, metabolische Umprogrammierung und Effektor-Funktionen zu entschlüsseln. Die in dieser Studie gesammelten Daten werden zur Verbesserung der Krankheitsbewältigung beitragen, um die Immunkompetenz zu fördern.
PD Dr. rer. nat Christiane Krystelle Nganou-Makamdop | Arbeitsgruppenleitering |
Rita Weinkam | Medizinisch-technische Assistentin |
Moritz Schmiedeberg | Naturwissenschaftlicher Doktorand |
Nina Böhmer | Naturwissenschaftlicher Doktorandin |
Anahita Blaschke | Medizinische Doktorandin |
Deutsche Forschungsgemeinschaft
- NG192/2-1: Immune modulators of inflammation and exhaustion pathways as strategy to prevent immune evasion and anergy in HIV-1 infection
- GRK 2504: Modulators of inflammation and exhaustion pathways as strategy to prevent immune evasion and anergy in HIV-1 infection (Teilprojekt B3)
IZKF, Uniklinikum Erlangen:
- N12: T cell plasticity and functionality under conventional autoimmune disease therapies
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