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AG Dr. H. Morf

Digital Health & Versorgungsforschung

Leitung: Dr. med. Harriet Morf

Ein Schwerpunkt der Arbeitsgruppe ist die Erfassung und Testung von schnelleren und digitalen Diagnoseinstrumenten bei Gelenkbeschwerden. Die steigende Nachfrage und die geringe Zahl von Rheumatologen führt zu einer deutlichen Diagnoseverzögerung, was zu irreversiblen Gelenkschäden führen kann. Ziel ist es, diese Herausforderung zu beheben und die Versorgung der Patienten zu verbessern, z. B. mittels eines neuen digitalisierten Patientenbehandlungspfads „digital patient journey“, der eine effizientere, schnellere, personalisierte Patientenversorgung und Steigerung der Behandlungsqualität ermöglicht. Klassische analoge Prozesse sollen mittels Digital Health sinnvoll durch Online-Formate ergänzt bzw. ersetzt werden.

Zur Verbesserung der Versorgung der Patienten gehören auch Angebote für zuhause, die Interventionen vor Ort ersetzen können. Dazu gehört die digitale Krankheitskontrolle, körperliche Übungsprogramme für zuhause mit digitalen Gesundheitsanwendungen sowie Online-Sportgruppen mit Einzelcoaching. Hierbei stehen wir in enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Liphardt, insbesondere bei der Erfassung der körperlichen Aktivität auf Handkraft und Gangparameter.

Die translationale Forschung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Patienten, der FAU Erlangen, internationalen Forschungspartnern, niedergelassenen Ärzten, Industrie und innovativen Startups. Wir erforschen, entwickeln und implementieren patientenorientierte neue Digital Health Applikationen um aktuelle Versorgungsdefizite in der Rheumatologie zu verbessern.

Unser besonderer Dank gilt den Patienten, dem Behandlungsteam und Doktoranden, ohne die unsere Forschung nicht möglich wäre.

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  • Digital Health zur Diagnoseunterstützung

Aufgrund der knappen personellen Ressourcen und seltenen Diagnosen sind Symptom-Checker bzw. diagnostische Entscheidungsunterstützungs-systeme (DDSS) besonders relevant in der Rheumatologie und stellen eine Alternative zu immer häufiger konsultierten Internetsuchmaschinen dar. Wir entwickeln und erproben kontinuierlich entsprechende Systeme, die die frühzeitige Erkennung von rheumatischen Erkrankungen erleichtern.

  • Telemedizin und Erforschung neuer digitaler Behandlungsansätze

Die Omnipräsenz von Smartphones eröffnet Ärzten neue therapeutische Möglichkeiten. Durch das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) ist es nun möglich Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) Patienten auf Rezept zu verordnen. Insbesondere Komorbiditäten wie chronische Schmerzen, Depression, Adipositas können bereits jetzt adressiert werden. In klinischen Studien schauen wir, ob der Einsatz von digitalen Gesundheits-anwendungen, die explizit als Bewegungstherapie empfohlen werden, einen positiven Einfluss auf die Erkrankung der Patienten hat. Wir erforschen zudem flexible telemedizinische Versorgungskonzepte, in denen Patienten durch Videokonsultation und Bewegungscoaching begleitend betreut werden.

  • Telemedizin in der Bewegungstherapie

Sportliche Aktivität ist ein wichtiger Einflussfaktor auf die Lebensqualität und Krankeitswahrnehmung. Doch kann sportliche Aktivität auch einen Einfluss auf die Krankheitsaktivität und Krankheitsprogredienz haben? In klinischen Studien schauen wir, ob Sport in unterschiedlichen Varianten (Yoga, Fitnessstudio, Theraband…) eine Auswirkung auf die Erkrankung hat. Mit verschiedenen objektiven Diagonseinstrumenten, wie Sensoren für den Gang, Vigorimeter und Ultraschall soll der Einfluss von körperlicher Aktivität auf das Skelett- und Muskelsystem dokumentiert werden.

  • Status Quo und quo vadis: Kontinuierliche Markt-, Benutzer-, Nutzungs- und Bedarfs-Analysen

Der akzelerierte und stete Wandel der digitalen Gesundheitsanwendungen, des Gesundheitssystems, der technischen Infrastruktur und Gesellschaft erfordert eine kontinuierliche wissenschaftliche Begleitevaluation, um Versorgungsdefizite und innovative Lösungen zu identifizieren und Implementierungsbarrieren zu überwinden. Wir identifizieren und bewerten systematisch freiverfügbare Gesundheits-Apps, bspw. bereits für Patienten mit rheumatologischen Erkrankungen, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und Psoriasis.
Durch Online-Umfragen erfragen wir die Akzeptanz, Nutzung, individuellen Bedürfnisse und die digitale Kompetenz von Patientinnen und Ärzten hinsichtlich Digital Health. Mittels qualitativer Analysen (Interviews, Fokusgruppen) werden quantitative Ergebnisse sinnvoll um detailliertes Feedback ergänzt.

Harriet MorfArbeitgruppenleiterin

Vanessa Bundle

medizinische Doktorandin
Lara Grubemedizinische Doktorandin
Paloma Alexandra Palm von Alten Blaskowitzmedizinische Doktorandin
Sebastian Rudolfmedizinischer Doktorand
Stefan Jakobimedizinischer Doktorand
Nick Söhndelmedizinischer Doktorand

 

European Commission

2023 - 2025  Horizon-Projekt „SPIDeRR - Stratification of Patients using advanced Integrative modelling of Data Routinely acquired for diagnosing Rheumatic complaint”

ELAN-Programm, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

2022 - 2023 „Effect of Yoga-Intervention on Spine Flexibility and Mobility in Patients with axial Spondylarthritis“

Clinician Scientists Programm, IZKF, Uniklinikum Erlangen

2022 - 2023  Clinician Scientist Rotationsstelle

 

  1. Fuchs F, Morf H, Mohn J, Mühlensiepen F, Ignatyev Y, Bohr D, Araujo E, Bergmann C, Simon D, Kleyer A, Vorbrüggen W, Ramming A, Distler JHW, Bartz-Bazzanella P, Schett G, Welcker M, Hueber AJ, Knitza J. Diagnostic delay stages and pre-diagnostic treatment in patients with suspected rheumatic diseases before special care consultation: results of a multicenter-based study. Rheumatol Int. 2023 Mar;43(3):495-502.
  2. Vossen D, Knitza J, Klemm P, Haase I, Mucke J, Kernder A, Meyer M, Kleyer A, Sewerin P, Bendzuck G, Eis S, Krusche M, Morf H. Akzeptanz der Videosprechstunde unter Patienten/innen mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen ist geschlechts- und ortsabhängig – Ergebnisse einer Online-Umfrage unter Patienten/innen und Ärzten/innen [Acceptance of video consultation among patients with inflammatory rheumatic diseases depends on gender and location-Results of an online survey among patients and physicians]. Z Rheumatol. 2023 Mar;82(2):108-113. German.
  3. Labinsky H, Ukalovic D, Hartmann F, Runft V, Wichmann A, Jakubcik J, Gambel K, Otani K, Morf H, Taubmann J, Fagni F, Kleyer A, Simon D, Schett G, Reichert M, Knitza J. An AI-Powered Clinical Decision Support System to Predict Flares in Rheumatoid Arthritis: A Pilot Study. Diagnostics (Basel). 2023 Jan 1;13(1):148.
  4. Pachowsky ML, Morf H, Simon D, Schönau V, Valor-Mendez L, Knitza J, Fagni F, Engel K, Uder M, Hueber A, Schmidkonz C, Schett G, Kleyer A. Cinematic rendering in rheumatic diseases-Photorealistic depiction of pathologies improves disease understanding for patients. Front Med (Lausanne). 2022 Aug 3;9:946106.
  5. Truong MT, Nwosu OB, Gaytan Torres ME, Segura Vargas MP, Seifer AK, Nitschke M, Ibrahim AA, Knitza J, Krusche M, Eskofier BM, Schett G, Morf H. A Yoga Exercise App Designed for Patients With Axial Spondylarthritis: Development and User Experience Study. JMIR Form Res. 2022 Jun 3;6(6):e34566.
  6. Morf H, Witte T. Einsatz von Biosimilars in der Behandlung der rheumatoiden Arthritis: Ein Überblick [Use of biosimilars in the treatment of rheumatoid arthritis : An overview]. Z Rheumatol. 2022 Mar;81(2):110-117. German
  7. Knitza J, Muehlensiepen F, Ignatyev Y, Fuchs F, Mohn J, Simon D, Kleyer A, Fagni F, Boeltz S, Morf H, Bergmann C, Labinsky H, Vorbrüggen W, Ramming A, Distler JHW, Bartz-Bazzanella P, Vuillerme N, Schett G, Welcker M, Hueber AJ. Patient's Perception of Digital Symptom Assessment Technologies in Rheumatology: Results From a Multicentre Study. Front Public Health. 2022 Feb 22;10:844669.
  8. Morf H, da Rocha Castelar-Pinheiro G, Vargas-Santos AB, Baerwald C, Seifert O. Impact of clinical and psychological factors associated with depression in patients with rheumatoid arthritis: comparative study between Germany and Brazil. Clin Rheumatol. 2021 May;40(5):1779-1787. doi: 10.1007/s10067-020-05470-0. Epub 2020 Oct 26.
  9. Knitza J, Mohn J, Bergmann C, Kampylafka E, Hagen M, Bohr D, Morf H, Araujo E, Englbrecht M, Simon D, Kleyer A, Meinderink T, Vorbrüggen W, von der Decken CB, Kleinert S, Ramming A, Distler JHW, Vuillerme N, Fricker A, Bartz-Bazzanella P, Schett G, Hueber AJ, Welcker M. Accuracy, patient-perceived usability, and acceptance of two symptom checkers (Ada and Rheport) in rheumatology: interim results from a randomized controlled crossover trial. Arthritis Res Ther. 2021 Apr 13;23(1):112.
  10. Kernder A, Morf H, Klemm P, Vossen D, Haase I, Mucke J, Meyer M, Kleyer A, Sewerin P, Bendzuck G, Eis S, Knitza J, Krusche M. Digital rheumatology in the era of COVID-19: results of a national patient and physician survey. RMD Open. 2021 Feb;7(1):e001548.

 

PubMed Publikationsliste von Dr. Harriet Morf